Unternehmensnachfolge im Fokus: Mediation als Wegbereiter für konstruktive Lösungen und erfolgreiche Übergänge

In ihrer Meldung vom 28.03.2023 schreibt die KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau): „Das neue Nachfolge-Monitoring Mittelstand zeigt, dass jedes Jahr rund 100.000 Inhaberinnen und Inhaber mittelständischer Unternehmen eine Nachfolge anstreben“

Schätzungsweise verlaufen nur knapp 2/3 der Generationswechsel oder Nachfolgeregelungen planmäßig. Dies zeigt, wie anspruchsvoll dieser Prozess ist. Neben unzureichender Planung zählen ungelöste Konflikte zu den Ursachen für das Scheitern von Unternehmensübergaben.

Der Streit um die Nachfolgeregelung in einem elterlichen Betrieb hat bereits ganze Familien zerstritten. Hinter den kostspieligen und schmerzhaften Auseinandersetzungen verbergen sich oft Missverständnisse, die durch eine außergerichtliche Mediation beigelegt werden können.

In großen Unternehmen erstreckt sich der Prozess der Nachfolge in der Regel über einen längeren Zeitraum von bis zu sieben Jahren. Persönliche Vorstellungen, Präferenzen und Animositäten sind oft weniger ausgeprägt, was zu einer geringeren Spannung und Konfliktbelastung führt. Darüber hinaus sind im Nachfolgeregelungsprozess häufig verschiedene Partner wie Banken und Beratungsunternehmen eingebunden, die selbst ein großes Interesse an einem reibungslosen Ablauf haben. Diese Partner setzen in der Regel spezialisierte Mitarbeiter ein, die frühzeitig in den Prozess eingebunden werden, um Spannungen und Konflikte zu lösen.

Im Gegensatz dazu sehen sich Familienunternehmen sowie andere kleine und mittelständische Unternehmen (auch Start-ups, deren Gründer aussteigen möchten) ebenfalls mit Konflikten konfrontiert. Meine Beobachtungen legen nahe, dass diese Konflikte im Vergleich zu großen Unternehmen oft stärker emotional aufgeladen sind. Bei der Übergabe von Geschäftsführung und Eigentum treffen Menschen mit unterschiedlichen Werten und Vorstellungen aufeinander. Dies bringt eine Vielzahl von Herausforderungen und Konflikten mit sich.

Des Weiteren beobachte ich, dass die in den Prozess eingebundenen Partner wie Banken, Steuerberater und eventuell Notare sich in der Regel weniger um derartige Spannungen kümmern. Darüber hinaus verfügen sie seltener über speziell für die Konfliktlösung geschultes Personal, was den Nachfolgeprozess erschwert und im schlimmsten Fall sogar zum Scheitern führen kann.

Die Bedeutung der Nachfolgeregelung

Die Planung der Unternehmensnachfolge ist von entscheidender Bedeutung für die langfristige Stabilität und den Erfolg eines Unternehmens. Bei unzureichender Durchführung besteht das Risiko, dass ungelöste Konflikte und Unsicherheiten die Zukunft des Unternehmens gefährden.

Es ist wichtig, dass alle Beteiligten sich darüber im Klaren sind, dass die Nachfolgeregelung nicht nur die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens betrifft, sondern auch erheblichen Einfluss auf die Beziehungen innerhalb der Familie und des Unternehmens selbst hat. Die Zeit der Nachfolge ist geprägt von Übergang, Unsicherheit und der Hoffnung auf Kontinuität.

Konflikte können in verschiedenen Formen auftreten

Generationenkonflikte: Eine der häufigsten Arten von Konflikten in Nachfolgesituationen sind die Unterschiede zwischen der älteren Generation, die das Unternehmen aufgebaut hat, und der jüngeren Generation, die bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen.

Wertekonflikte: Die Nachfolgegeneration hat möglicherweise eine andere Vorstellung von Unternehmenszielen.

Macht- und Kontrollkonflikte: Die Verteilung von Macht und Kontrolle – die ältere Generation kann versuchen, Einfluss zu behalten, während die Nachfolgegeneration mehr Mitsprache fordert.

Finanzielle Angelegenheiten: Die beteiligten Parteien können unterschiedliche Vorstellungen über die Unternehmensbewertung, die Finanzierung der Übernahme und die Aufteilung des Vermögens haben.

Unternehmensstruktur und -organisation: Fragen zur Organisationsstruktur des Unternehmens und der Notwendigkeit von Veränderungen – die ältere Generation möchte an bewährten Praktiken festhalten.

Kommunikation und Vertrauen: Mangelnde Kommunikation und fehlendes Vertrauen, unausgesprochene Erwartungen und ungelöste Missverständnisse verstärken Spannungen.

Konflikte mit anderen Interessengruppen: Die Nachfolgesituation kann Auswirkungen auf die Beziehungen zu externen Interessengruppen wie Geschäftspartner, Kunden oder Gläubiger haben.in Konflikte haben. Teilweise wird die Verknüpfung von Unternehmen und Familie nicht ausreichend berücksichtigt.

Doch es lohnt sich, kühlen Kopf zu bewahren und die Themen frühzeitig gemeinsam mit allen Beteiligten anzugehen, um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten und die Integrität des Unternehmens sowie die familiären Beziehungen zu erhalten.

Hilfe zur Lösung dieser Probleme bietet die Mediation.

Als Mediator ist es meine Aufgabe, den beteiligten Parteien zu helfen Konflikte zu überwinden und eine reibungslose Nachfolgeregelung zu ermöglichen.

  • Als neutraler Vermittler habe ich keine persönlichen Interessen in der Nachfolgesituation. Dies ermöglicht es mir, objektiv und fair zu agieren und sicherzustellen, dass alle Parteien mit ihren Themen und Bedürfnissen gehört werden.
  • Ich schaffe einen sicheren Raum, in dem die beteiligten Parteien offen miteinander kommunizieren können. Ich ermutige zu einem respektvollen Dialog, in dem Sorgen und Bedenken ausgetauscht werden können.
  • Ich helfe den Konflikt-Parteien, gemeinsame Interessen und Ziele zu identifizieren. Dies ermöglicht es, Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.
  • Ich unterstütze die Parteien dabei, Lösungen zu finden und Vereinbarungen zu treffen, die den Bedürfnissen und Erwartungen aller gerecht werden. Dies kann auch die finanzielle Seite der Nachfolge einschließen.

Das Vertrauen zwischen den beteiligten Parteien wiederherzustellen oder zu stärken ist entscheidend, um eine langfristige und erfolgreiche Nachfolgeregelung zu gewährleisten. Hierzu zählt auch eine ggf. abgebrochen Kommunikation wieder in Gang zu bringen.

Als Mediator bin ich ein neutraler, allparteilicher Konfliktbegleiter und habe dabei, anders als ein Richter oder Schiedsrichter, keine Entscheidungs- oder Zwangsgewalt.

Vorzüge des Mediationsverfahrens

Anstatt sich einem herkömmlichen Schieds- oder Gerichtsverfahren zuzuwenden empfehle ich Ihnen das Mediationsverfahren, denn dieses bietet Ihnen mehrere Vorteile.

Die Wahrscheinlichkeit, für wirtschaftliche Lösungen, bei denen beide Parteien als Gewinner hervorgehen können (Win-Win-Situation), ist höher.

Vertraulichkeit ist ein weiterer bedeutender Aspekt. Da es sich nicht um ein öffentliches Verfahren handelt, wird ein Höchstmaß an Vertraulichkeit gewährleistet. Die Vielseitigkeit des Mediationsverfahrens zeigt sich darin, dass es auch auf innerbetriebliche Konflikte anwendbar ist, beispielsweise zwischen der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat.

Nicht zuletzt bietet das Mediationsverfahren die Möglichkeit eines sofortigen Beginns, ohne langwierige Vorlaufzeiten. Die Flexibilität des Verfahrens ermöglicht einen erheblichen Spielraum, da es nicht an formale Prozessanträge gebunden ist. Statt sich ausschließlich auf die Bewältigung vergangener Ereignisse zu konzentrieren, liegt der Fokus auf zukunftsgerichteten Lösungen.

Wertvolle Geschäftsbeziehungen können durch die Vermeidung von Gesichtsverlusten weniger belastet fortgeführt werden.

Eine besondere Stärke des Mediationsverfahrens liegt in der Verfahrens- und Kostenkontrolle. Die Parteien behalten die volle Kontrolle und können das Verfahren jederzeit beenden; zudem erfolgt die Abrechnung des Mediators auf Zeitbasis. Die Schnelligkeit des Prozesses ermöglicht kosteneffiziente Lösungen, da keine förmlichen Prozessschritte notwendig sind. Wenn die Mediation zu keiner Einigung führt, kann ein gerichtliches oder schiedsgerichtliches Verfahren trotzdem noch nachgeschaltet werden.

Fazit

Die Nachfolge in Unternehmen ist eine komplexe und mit Konflikten beladene Angelegenheit. Seien Sie wachsam. Passivität wird Ihnen nicht weiterhelfen. Die rechtzeitige Lösung von Konflikten ermöglicht es Ihnen auf anderen Feldern des Prozesses schneller gute Entscheidungen zu treffen und Nachfolgebelastungen oder gar das Scheitern zu vermeiden und zudem zügig im Prozess fortzufahren. Konflikte, die nicht vollständig geklärt wurden und möglicherweise nur durch Kompromisse beigelegt wurden, haben das Potenzial, bei zukünftigen Entscheidungen erneut aufzubrechen und zu weiteren Konflikten beizutragen.

Ein sorgfältiges Abwägen von Kosten und Nutzen ist entscheidend. Investieren Sie in professionelle Unterstützung bei der Entscheidungsfindung, wenn nötig, um langfristige Erfolge sicherzustellen.

Kommen sie gerne auf uns zu, unsere professionelle Begleitung garantiert Ihnen die Umsetzung.

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Thomas Florl

Wirtschaftsmediation Mediation in Gruppen und Teams Mediation für Familien Mediation für Paare, Paarberatung Professionelle Konfliktbegleitung zur Problemlösung ohne Mediation
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